Dienstag, 12. November 2013

Un bouquet de fleurs.

  1. Absatzschuhe in der Tasche, um am Abend im Theater über den Marmorboden zu rutschen.
  2. Ich liebe meine grüne lederne Unitasche.
  3. Herbstblumen, namens Butterfly, machen aus der Wohnung einen Regenbogen.
  4. Mit Tränen und Abschiedsseufzer aus dem Bahnhof kommen, damit die Sonne das Herz tröstet.
  5. Lesen, lesen, lesen.
  6. Nein, ich will nicht schon wieder meinen Kleiderschrank aufräumen !
  7. Wer braucht hier einen Regenschirm ?
  8. Der Wind macht mir am Morgen meine Haare. Praktisch und äußerst originell.

Die Wochen sind mittlerweile rasant vergangen. Da ist gerade Samstagmorgen und der Kopf fällt zurück in das Kissenreich, da klingelt der Wecker und die Helligkeit des Tages ist nur noch von innen zu beobachten. 


 
Die FIAC war vor ein paar Wochen und Kritik, Jubel und Staunen machte sich bei mir breit. Paris verwandelte sich in ein Paradies für Kunsthändler und Schwärmer. Gleichen solche Messen, Ausstellungen nicht eher protzigen Auftritten ? „Oha, seht her, ich kann über Preise spekulieren und den VIP – Bereich betreten. Klingeling, ich warte auf meinen Champagner.“
Was passiert jedoch mit der Idee des Künstlers ? Wo ist Austausch, Dialog, Aufeinandertreffen der Kreativität ? Wird man denn heute nur noch an seinem Marktwert gemessen ? Der Kreative betreibt Kritik und der Zuschauer stimmt, blasiert und taub, zu.


Paris bekommt ein Weihnachtskleid angezogen. So staunte ich nicht schlecht, als vor zwei Wochen große weiße Kugeln am Boulevard Saint Germain an den Bäumen festgezogen worden. Der Blick in den Kalender zeigte ebenfalls, dass meine Kerzen-Schokoladen-Euphorie sich bald wieder mit dem Grauen vor dem Geschenkeeinpacken unterhalten müsste. Ja, das war ein Schock am frühen Morgen. Und dabei hatte ich noch nicht einmal ein Flugticket nach Deutschland. (Das war am Abend dann gleich der nächste Schock.)


Theater, Oper zeigten ebenfalls in den letzten Wochen so ihre Begeisterungen, oder das Gegenteil. In der Colline zu „Perturbation“, nach einem Text von Thomas Bernhard, gewesen. Wirklich verstörend. Ein so radikaler, poetischer Text von Lebensmut und dunkel werdenden Hoffnung, wurde durch eine Bühnenfülle, sowie Gleichzeitigkeit im Sprechgesang, zunichte gemacht. Schade, zutiefst bedauerlich.
Die Woche darauf wurde es klassisch, perückenhaft. In der Opera Garnier frohlockten die Ohren zu“Cosi fan tutte“. Frauen. Sie sind ebenso. Sie können nicht anders. Tralala … Lassen wir Mozart, Mozart sein; das zeigt sich auch in seinen Liebesbriefen. 


Nun, neue Woche. Nach einem langen Wochenende, nach vorherigen Tagen mit Besuch, begrüße ich nun wieder den Alltag. Vollgestopft mit Verpflichtungen und Haferbreigedanken. Naja, was solls, solange sie anzumalen sind und die Butterly-Blumen die Köpfe nach oben halten.

Eine schöne raue Woche zu euch, ihr Unbekannten.