Dienstag, 15. Juli 2014

Une tournée en désordre.

Die Tage können lachen ... schnaufen ... kichern ... Blasen machen ... Ohren verschliessen ... gegen die Wand hämmern ... nachts in den Himmel starren ... Texte schreiben und sie nicht veröffentlichen ... pampig sein ... sich unter dem Kopfkissen verstecken ... das Radio anschreien ... laut durch anderer Häuser hüpfen ... die Denkmaschine einschalten ... in andere Welten tauchen ... im Auto schlafen ... und dabei komisch verdreht liegen ... Flyer sammeln ... auf den Strassen herumhüpfen ... Tüllröcke tragen ... Absatzschuhe immer weiter nach hinten schieben ... warten ... den Wecker ausstellen ...

Soll so der Sommer sein?

So waren auf jedenfall die letzten zwei Wochen. Hin-und her. Wie diese dicken Brummkreisel, die immer so ein schief sitzendes Grinsen im Holzgesicht hatten. Viele Dinge gesehen; erlebt. Nach Deutschland gefahren. Jungen Menschen willkommen gesagt. In Avignon beim Theaterfestival gewesen und im gelben Fanteeshirt durch die Gegend gerannt. Genossen. Die Füsse in einen Pool getaucht und nach hinten gelehnt.  So gibt es viele Dinge zu erzählen, die Meisten stehen schon irgendwo fertig auf einem Papier. Aber, würden sie jetzt Sinn ergeben?

Nun gut. Dann wird das jetzt ein textliches Allerlei. Kann ja auch schön sein. Hier also ein Bericht, der mit Buchstaben anfängt und von Bildern abeglöst wird .. Zwei unabhängige Wochen, die Trubel beinhalteten :

(vorletzte Woche:)


Die letzte Woche zog sich ellenlaaaaang in die Länge. Montagmorgen in Strasbourg, nach einem wunderbaren Wochenende in Paris, angekommen. Müde. Nörgelig. Die Stimme von der Klimaanlage im Zug geraubt, Bandit! Wie jeden Montag einen Kaffee vor der Arbeit geholt, über den Place Kleber gelaufen und den Montag  verflucht. Schuldgefühle, Klappe die irgendetwas, die den Mund halten soll. Wunderbares Wochenende: Tim und Struppi, Brunch am Sonntag auf dem Place St. Honoré (très chic, oh là là) und dann Musée d’Orsay: scusi, pardon, sorry, Entschuldigung und warum müssen Skulpturen oftmals so ernst drein schauen?! Kunst am Sonntag führte zu artistischen Fragen im Kopf, tralala juchhé! Klar, dagegen kommt auch ein sonniger Montag nicht an…
Nachrichten über Nachrichten aufgrund der Planung eines nächsten Wochenendes : Junggesellinnenabschied. Wenn ich normalerweise solche Gruppen auf der Straße sehe, frage ich mich oftmals, wo der Stil geblieben ist: wieso nicht in ein Hammam oder einen Kurs zu/von/über irgendwas – jedenfalls etwas, dass einem nicht den Magen umdreht. Wie leidend diese Frauen immer aussehen, wenn sie in Hasenkostümen à la Alice im Wunderland durch die Gegend rennen müssen! Dieses Mal war ich am Zug zu so einer tollen Kompagnie zu gehören. Anlass : der JGA einer meiner vertrautesten Freundinnen in Bayern. Holterdiepolter kam dann so irgendwie der Samstag. Der Tüllrock wurde in die Tasche gepackt und auf ging es nach Ingolstadt.
Zug fahren. Bei längeren Strecken habe ich die Angewohnheit, Menschen an den Besichtigungen und Feststellungen zur Deutschen Bahn, Kleingartenanlagen etc. teilhaben zu lassen. Bestimmte Personen bekommen Nachrichten à la „Hast du gewusst, dass …?“. Das letzte Mal riet mir eine Freundin diese Bemerkungen aufzuschreiben. Das habe ich nun auf dieser Fahrt getan und möchte sie nun mit euch teilen. Das wird jetzt vermutlich wie in Mark Twains „Reise durch Europa“ (sagte sie in bescheidenem Tone): Habt ihr gewusst, dass … 
  … in Esslingen zwei Schornsteine namens „Dick“ und „Quest“ heißen? Erinnerte mich ein wenig an Bloomquist, aber nun gut. Zudem weiß ich nicht, ob das mit dem Zauber des Rheins Wirklichkeit ist – der Rhein als Symbol deutschen Mythos. Obwohl mir ja plötzlich Goethes Zauberlehrling eingefallen ist
... in Plochingen ein Gebäude im Stile Hundertwassers steht? Ist es sogar von ihm? Dies verlangt nach einer Recherche bei Madame Google. 
 … vor dem Augsburger Bahnhof eine riesige Erdbeere steht, die frische Himbeeren und Kirschen verkauft? Ein Farbenklecks, wenn man sich auf dem Platz so umschaut. Was für ein Willkommensgruß: vor dem Bahnhof ist alles durch Bauarbeiten aufgerissen und gibt einem das Gefühl den Rückwärtsgang einzulegen.
       … über die Hälfte der Deutschen, die mir an dem Samstag begegnet sind, anscheinend keinen Spiegel besitzen? Es ist wirklich mal an der Zeit einigen mitzuteilen, das Leggins mit verkorkstem Muster und dicke Zopfgummis in eine Retrokiste gehören, ganz weit hinten im Schrank. Bäh!

(letztes Wochenende:)







   Genau.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen